Inland

FPÖ-Chef Kickl hat sich heute nur per Facebook zu Wort gemeldet. Er schreibt, dass die FPÖ mit ihrer „Skepsis gegenüber dem Versuch des ‚experimentellen Regierens‘ in Form einer Austro-Ampel Recht behalten“ habe. Und er hält fest: Die FPÖ treffe keine Verantwortung für verlorene Zeit und chaotische Zustände, man sei „der einzig stabile Faktor“ in der Innenpolitik gewesen.

Kickl verweist auf das Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen morgen. Über das Facebook-Posting hinaus äußern will er sich davor nicht mehr: „Ich denke, das ist die verantwortungsvolle Vorgangsweise in einem solchen Fall“, so Kickl.

Die „allererste Verpflichtung“ bestehe nun gegenüber der eigenen Bevölkerung, so Kickl. „Maßgabe für jeden weiteren Schritt“ seien „neben den bekannten inhaltlichen Schwerpunktsetzungen der FPÖ die Faktoren Ehrlichkeit, Klarheit, Berechenbarkeit, Stabilität und Glaubwürdigkeit“. Und weiter: „Ich bleibe bei dem, was ich immer gesagt habe: zuerst das Volk und dann der Kanzler.“

Am Tag nach dem Platzen der Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und SPÖ hat sich auch SPÖ-Parteiobmann Andreas Babler zu Wort gemeldet. Er warnte vor Blau-Schwarz, für diese Koalition hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen zuvor die Tür einen Spalt breit aufgemacht. Innerparteilich spüre er Rückhalt und werde Parteichef bleiben, meinte Babler danach gefragt vor Journalisten heute.

„Jetzt droht genau das, wovor wir als SPÖ immer gewarnt haben. Blau-Schwarz mit Herbert Kickl als Kanzler“, warnte Babler. Schuldige an die diesem Szenario fand er zwei: Die ÖVP und die NEOS. „Weil sie Parteitaktik über die Zukunft dieses Landes gestellt haben“. Babler und seine Partei hätten bis zum Schluss versucht, eine „positive Bundesregierung“ zu schaffen.

„Kahlschlagprogramm“ erwartet

Nun werde die ÖVP gemeinsam mit der FPÖ ihr „Kahlschlagprogramm“ durchführen. Das bedeute Einsparungen im Gesundheitsbereich, „auch bei den Pensionisten und im Öffentlichen Dienst werden sie den Sparstift ansetzen“. „Und all das nur, damit einige Privilegierte – die Banken, die Pierers und die Benkos – keinen Beitrag leisten müssen.“ Oben drauf werde es Geschenke in Milliardenhöhe für Reiche geben, prophezeite Babler.

Babler sieht sich fest im Sattel sitzen

Nach der innerparteilichen Situation gefragt, meinte Babler, „sehr starken Rückhalt aus allen Teilen der Partei“ – auch den Landesparteien – zu spüren. In den letzten eineinhalb Jahren – also seit er die Partei übernommen hatte, sei sehr viel gelungen um diese zu einen, das hätten auch die letzten Wochen gezeigt. Bei den Regierungsverhandlungen hatte er den „Eindruck, dass die SPÖ der stabilste Partner am Tisch ist“.

So ganz deckt sich das nicht mit dem Bild, dass die Sozialdemokratie bei Beobachtern erzeugt. Der selten mit Kritik sparende Burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil meinte etwa erst am Samstag in der ZIB, dass in der SPÖ eine „gewisse Selbstreflexion“ nötig sei. Man müsse sich hinterfragen, ob man auf dem richtigen Weg sei und ob die Richtung stimme. „Diese interne Diskussion werden wir führen müssen, die vermisse ich zum jetzigen Zeitpunkt.“

Mit dem Aufstieg von Christian Stocker zum neuen geschäftsführenden Parteichef der ÖVP war der Posten des Generalsekretärs kurzfristig vakant. Doch noch heute wurde er nachbesetzt: Der bisherige Bundesgeschäftsführer der Volkspartei, Alexander Pröll, übernimmt nun dieses Amt.

Der Sohn des früheren Vizekanzlers Josef Pröll wird von Stocker in einer Aussendung als enger und vertrauensvoller Mitarbeiter geschildert: „Ich bin fest davon überzeugt, dass er als Generalsekretär einen bedeutenden Beitrag leisten wird, die Volkspartei schlagkräftig und innovativ aufzustellen.“

Seit Jahren gibt es in Österreich Bemühungen von Politik und Wirtschaft, mehr Frauen in technische Ausbildungen und Berufe zu bringen. Tatsächlich ist der Frauenanteil in Technikstudien in den vergangenen 20 Jahren auch kontinuierlich leicht gestiegen, von 22 Prozent im Jahr 2002/03 auf 32 Prozent (2022/23). Das ist allerdings insbesondere auf den Rückgang der Männer in dieser Studiengruppe zurückzuführen, heißt es in der jüngsten Studierendensozialerhebung.

Der ebenfalls leicht höhere Frauenanteil in der Informatik ist wiederum vor allem darauf zurückzuführen, dass sich unter Studierenden aus dem Ausland mehr Frauen für diese Studiengruppe entschieden haben. So lag der Frauenanteil im Wintersemester 2022/23 insgesamt bei 22 Prozent, exklusive Studierender aus dem Ausland waren es hingegen nur 19 Prozent.

Mehr Frauen als Männer bei Jus

Deutlich überrepräsentiert sind Frauen unterdessen immer noch in den Bereichen Gesundheit, Sozialwesen und Pharmazie mit rund 80 Prozent. Zumindest einen leichten Frauenüberhang gibt es bei Wirtschaft, Medizin und Recht (53, 55 und 58 Prozent).

Frauen an Hochschulen leicht in Überzahl

Über alle Studiengruppen und Hochschulsektoren hinweg lag der Frauenanteil zuletzt bei 56 Prozent, wobei er an den für die Volksschullehrerausbildung alleine zuständigen Pädagogischen Hochschulen (PH) mit 81 Prozent bei Weitem am höchsten war.

In den Lehrverbünden, in denen Unis und PH gemeinsam Pädagoginnen und Pädagogen für die Sekundarstufe II (v. a. Mittelschule, AHS, BMHS) ausbilden, sind es immer noch 64 Prozent. An den Privatunis sind es 59, an den öffentlichen Universitäten 54 Prozent. An den Fachhochschulen gibt es deutliche Unterschiede zwischen Vollzeit- und berufsbegleitendem Studium (56 gegenüber 46 Prozent).

Ausland

Wenige Wochen nach einem angeblich „großartigen“ Treffen hat sich US-Unternehmer Elon Musk gegen den britischen Rechtspopulisten Nigel Farage ausgesprochen. Die Partei Reform UK brauche einen neuen Chef, schrieb der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf seiner Onlineplattform X, auf der er sich seit Monaten an der britischen Politik abarbeitet. „Farage hat nicht das, was es dazu braucht.“

Musk hat sich im US-Wahlkampf vehement für Trump eingesetzt und sich zuletzt mehrmals auch lautstark für die deutsche AfD ausgesprochen. Darüber hinaus wettert er seit Längerem gegen die britische Politik und dort in erster Linie gegen die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer. Zuletzt warf er ihr vor, nicht genug für die Aufklärung früherer Missbrauchsskandale zu tun.

Spekulation über Großspende

Mitte Dezember hatte Musk den Brexit-Vorkämpfer Farage in Trumps Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida getroffen. Danach bestätigte Farage zwischen den Zeilen erstmals Gerüchte über eine mögliche Großspende von Musk für Reform UK.

In britischen Medien wird seit geraumer Zeit spekuliert, dass der X-Eigentümer die Partei mit bis zu 100 Millionen US-Dollar (knapp 97 Mio. Euro) unterstützen könnte. Trumps Wahlkampf hatte der Multimilliardär mit einer noch höheren Summe finanziert.

Uneinigkeit über rechtsextremen Aktivisten

Nun jedoch scheint Musk Farage für eine Fehlbesetzung zu halten. Das könnte mit unterschiedlichen Ansichten über den im Gefängnis sitzenden britischen rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson zu tun haben, für den sich Musk via X einsetzt. Farage hat sich wiederholt positiv zu Ansichten von Musk geäußert, sich von denjenigen zu Robinson allerdings distanziert.

„Nun, das ist eine Überraschung!“, schrieb Farage nun zu dem X-Beitrag von Musk. „Elon ist eine beeindruckende Person, aber in diesem Punkt bin ich leider anderer Meinung.“ Er sei der Ansicht, dass Robinson jedenfalls nicht der richtige Mann für die Partei wäre.

Bei Gefechten in Nordsyrien sind in den vergangenen zwei Tagen nach Angaben von Aktivisten mehr als 100 Kämpfer getötet worden. Seit Freitagabend habe es in Ortschaften rund um die Stadt Manbidsch bei Kämpfen zwischen von der Türkei unterstützten bewaffneten Gruppen und syrisch-kurdischen Streitkräften 101 Todesopfer gegeben, erklärte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte heute.

Bei den Getöteten handelt es sich den Angaben zufolge um 85 protürkische Kämpfer und 16 Mitglieder der von kurdischen Kämpfern dominierten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF). In einer Erklärung der SDF hieß es, diese hätten alle „durch türkische Drohnen und die türkische Luftwaffe unterstützten Attacken der Söldner der Türkei“ abgewehrt.

Protürkische Kämpfer wollen SDF vertreiben

Seit dem Beginn der Großoffensive islamistischer Kämpfer in Syrien Ende November, welche zum Sturz des Machthabers Baschar al-Assad führte, haben die von der Türkei unterstützten Kämpfer die Angriffe auf die SDF wieder aufgenommen. Sie brachten die zuvor kurdisch kontrollierten Städte Manbidsch und Tal Rifaat in der Provinz Aleppo unter ihre Kontrolle. Seitdem dauern die Kämpfe in der Region an.

Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, erklärte, Ziel der protürkischen Kämpfer sei es, die Städte Kobane, Al-Thawrah und al-Rakka einzunehmen und die SDF aus der Region zu vertreiben. Die SDF kontrollieren große Teile des Nordostens Syriens und Teile der östlichen Provinz Deir al-Saur, wo die Kurden nach dem Rückzug der Regierungskräfte zu Beginn des Bürgerkrieges 2011 eine autonome Verwaltung eingerichtet haben.

Noch vor dem Machtwechsel im Weißen Haus hat der künftige US-Präsident Donald Trump Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni empfangen. Der Republikaner hatte die Chefin der postfaschistischen Fratelli d’Italia bei einem Abendessen in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach zu Gast.

US-Präsident Donald Trump trifft die Italienische Premierministerin Giorgia Meloni in Florida
Reuters/Italian Government

Meloni flog eigens dazu aus Rom nach Florida und noch in der Nacht wieder zurück. Thema war auch das Schicksal einer italienischen Journalistin, die im Iran inhaftiert ist.

Meloni gilt in Europa als die Regierungschefin mit den besten Beziehungen ins Trump-Lager. Der Ex-Präsident kehrt nach seinem Wahlsieg im November am 20. Jänner ins Weiße Haus zurück. Meloni pflegt auch ein freundschaftliches Verhältnis zum US-Milliardär Elon Musk, der den Republikaner berät. Auf Fotos, die von dem Abendessen veröffentlicht wurden, war Musk aber nicht zu sehen.

„Fantastische Frau“

Trump, der Meloni bereits Anfang Dezember am Rande der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris getroffen hatte, lobte Italiens Ministerpräsidentin wieder in den höchsten Tönen. Meloni sei eine „fantastische Frau“. „Sie hat Europa im Sturm erobert und alle anderen auch.“

Die Fratelli-Vorsitzende führt seit zwei Jahren eine Koalition aus drei Rechtsparteien. In Italien wird darüber spekuliert, dass sie auch bei Trumps Amtseinführung in etwas mehr als zwei Wochen in Washington dabei sein wird. Auf Fotos aus Mar-a-Lago waren auch der designierte US-Außenminister Marco Rubio und Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz zu sehen.

Vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Israel und der jemenitischen Huthi-Miliz hat die israelische Armee erneut Raketenbeschuss aus dem Jemen gemeldet. „Nachdem in Talmei Elasar Sirenen ertönt waren, wurde eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen, bevor sie Israel erreichte“, teilte das Militär heute mit. Die Huthis äußerten sich bisher nicht zu dem Angriff.

Erst am Freitag hatten die israelischen Luftstreitkräfte gemeldet, sie hätten eine Drohne und eine Rakete abgewehrt, die im Jemen gestartet worden seien. Die Rakete habe israelisches Staatsgebiet erreicht. Der israelische Rettungsdienst hatte mehrere Verletzte gemeldet. Vor knapp zwei Wochen waren in Tel Aviv 16 Menschen durch eine von den Huthis abgefeuerte Rakete verletzt worden.

Angriffe seit Start des Gaza-Krieges

Die Huthis kontrollieren große Teile des Jemen. Seit Beginn des durch den Hamas-Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelösten Gaza-Krieges feuert die vom Iran unterstützte Miliz immer wieder Raketen auf Israel. Israel reagierte mit Gegenangriffen, unter anderem auf den internationalen Flughafen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.

Wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah-Miliz im Libanon gehören die Huthis im Jemen zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Seit Beginn des Gaza-Krieges greift die Huthi-Miliz auch Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an – eigenen Angaben zufolge „aus Solidarität“ mit den Palästinensern im Gazastreifen.

Ukraine-Krieg

Die unter Druck geratenen ukrainischen Streitkräfte haben im westrussischen Gebiet Kursk überraschend eine neue Offensive gestartet. „Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient“, schrieb der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram – und bestätigte damit heute indirekt den Vorstoß. Russland bestätigte die ukrainische Offensive.

Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte auch Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat, der dem ukrainischen Präsidenten unterstellt ist. Das Militär in Kiew selbst machte zunächst keine Angaben, auch das russische Verteidigungsministerium schwieg zu der Offensive.

Signal vor Amtseinführung Trumps

Die Offensive rund zwei Wochen vor der Amtseinführung Donald Trumps am 20. Jänner könnte Beobachtern zufolge dazu dienen, russische Schwächen aufzuzeigen, um aus einer besseren Position heraus bei den erwarteten Verhandlungen über eine Beendigung des Krieges zu starten.

Denn zuletzt waren die Russen im Gebiet Kursk wie auch im Osten der Ukraine auf dem Vormarsch. Von den im Sommer in Kursk eroberten knapp 1.000 Quadratkilometern kontrolliert das ukrainische Militär zurzeit nur noch die Hälfte.

Gepanzerte Kolonnen auf dem Marsch

Auf Videos, die aus der Region stammen sollen, sind mehrere Kolonnen gepanzerter ukrainischer Fahrzeuge in hohem Marschtempo zu sehen. Minenräumfahrzeuge machen den Weg dabei frei. Den russischen Militärbloggern zufolge nutzt Kiew auch stark Funkstörungsmechanismen, um die russischen Drohnen auszuschalten.

Erst am Vorabend hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von schweren Verlusten russischer Einheiten beim Versuch der Rückeroberung des Gebiets Kursk berichtet. Er sprach von Verlusten in Bataillonsstärke binnen zwei Tagen, das wären rund 500 Mann.

Ukraine weiter in der Defensive

Die Lage auf dem Schlachtfeld bleibt dabei für die Ukraine schwierig. Russische Truppen greifen trotz der Verluste weiter an. So sollen sie in den letzten 24 Stunden bei Kurachowe, in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk, aber auch in der umkämpften Stadt Torezk Geländegewinne erzielt haben.

Wirtschaft

Der Boom bei Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) hat den Umsatz des taiwanischen Elektronikkonzerns Foxconn im vierten Quartal auf ein Rekordhoch getrieben. Der weltgrößte Auftragsfertiger für elektronische Geräte, der unter anderem für Apple produziert, rechnet mit einem Umsatzsprung von 15,2 Prozent auf den Rekordwert von 2,13 Billionen Taiwan-Dollar, das sind etwa 60 Milliarden Euro.

Die robuste Nachfrage nach KI-Servern führte zu starkem Wachstum in der Cloud- und Netzwerksparte, erklärte das Unternehmen, zu dessen Kunden auch der KI-Chipbauer Nvidia gehört.

„Im ersten Quartal 2025 ist das Gesamtgeschäft allmählich in die traditionelle Nebensaison eingetreten“, erklärte Foxconn. „Nach den Rekordumsätzen des vierten Quartals 2024 wird die Performance des ersten Quartals in etwa das Niveau des Durchschnitts der letzten fünf Jahre erreichen; im Vergleich zum Vorjahr sollte sie ein deutliches Wachstum aufweisen.“

Chronik

In New York ist heute eine umstrittene Mautgebühr für Teile der Innenstadt in Kraft getreten, mit der die berühmt-berüchtigten Staus in der US-Metropole verringert werden sollen. Wer mit seinem Fahrzeug nach Manhattan südlich des Central Parks will, muss jetzt eine Tagesgebühr von neun Dollar (8,70 Euro) zahlen. New York ist damit die erste Stadt in den USA, die eine solche Maut erhebt.

Dichter Verkehr auf der Brooklyn Bridge in New York
AP/Bebeto Matthews

Gouverneurin Kathy Hochul hatte die Maßnahme damit begründet, dass der Autoverkehr in diese Gebiete „zu viele unbeabsichtigte Konsequenzen für die New Yorker“ habe. Ursprünglich sollten sogar 15 Dollar pro Tag fällig sein. Im November kündigte Hochul dann nach heftigen Protesten an, dass es neun Dollar sein werden. Das eingenommene Geld solle unter anderem in die U-Bahn der Millionenmetropole fließen.

Jahrelanger Widerstand

Gegen die Maut hatten unter anderem umliegende Gemeinden von New York City protestiert. Sie argumentierten, dass eine Gebühr ihren Geschäften schaden und die Pendlermöglichkeiten ihrer Bewohner nach Manhattan beeinträchtigen würde. Auch Taxifahrerinnen und Taxifahrer liefen Sturm gegen das Projekt: Sie müssen selbst zwar die Gebühr nicht zahlen, bei Fahrten in die Mautgebiete müssen ihre Kunden aber einen Aufschlag entrichten.

Die Gegner der Gebühr hoffen nun auch auf den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Der gebürtige New Yorker hatte angekündigt, im Falle seiner Wahl ins Weiße Haus die Maut abzuschaffen.

700.000 Fahrzeuge täglich

Laut offiziellen Erhebungen fahren täglich etwa 700.000 Fahrzeuge in das Mautgebiet in Manhattan. Ewige Staus führen dazu, dass die Autos nur etwa elf Kilometer pro Stunde Durchschnittsgeschwindigkeit haben – in einigen Vierteln „kriechen“ sie laut Stadtverwaltung sogar noch langsamer.

Ein unter norwegischer Flagge fahrendes Segelboot ist von Orcas vor der Küste von Portugal schwer beschädigt worden. Das Boot habe dabei unter anderem das Ruder verloren, berichtete die Zeitung „Correio da Manha“ unter Berufung auf die zuständigen Behörden. Der Hafenkommandant von Setubal, Serrano Augusto, bestätigte auf Anfrage den Zwischenfall.

Die Attacke der Schwertwale ereignete sich demnach am Samstag im Atlantik rund 20 Kilometer südlich von Sesimbra. Die beiden Besatzungsmitglieder seien unverletzt geblieben. Die Segler hätten nach der Interaktion umgehend die Behörden in Sesimbra alarmiert. Sie seien zunächst von einem Handelsschiff unterstützt und später vom Seerettungsdienst geborgen worden, hieß es.

Mysteriöses Verhalten

Solche Zwischenfälle waren bis vor wenigen Jahren noch völlig unbekannt. Die ersten Beschädigungen von Segelbooten bei Begegnungen mit den iberischen Orcas wurden erst im Pandemiejahr 2020 gemeldet – und oft auch auf Video festgehalten.

Nach der jüngsten Bilanz der Organisation GT Orca Atlantica (GTOA) gab es in der Straße von Gibraltar und im westlichen Mittelmeer sowie vor der Küste Portugals und weiter nördlich im Atlantik vor der Nordküste Spaniens und der Westküste Frankreichs zwischen 2020 und Ende August 2024 insgesamt 824 dokumentierte Interaktionen. Bei circa 20 Prozent dieser Fälle seien die Boote schwer beschädigt worden.

Religion

Papst Franziskus hat heute beim Angelus-Gebet erneut zu Frieden aufgerufen. Eindringlich plädierte der Pontifex maximus für ein Ende der Angriffe auf Zivilisten in Kriegsgebieten. „Schluss mit Angriffen auf Schulen, Krankenhäuser und Arbeitsplätze: Krieg ist immer eine Niederlage“, sagte der Papst vor den auf dem Petersplatz bei Regen versammelten Pilgern.

Der Papst rief zu Gebeten für das Ende der Konflikte in der Ukraine, Palästina, Israel, Syrien, Myanmar, im Libanon und dem Sudan auf. „Die internationale Gemeinschaft soll mit Entschlossenheit handeln, damit das Menschenrecht in Kriegsgebieten berücksichtigt wird“, forderte Franziskus.

Papst bei Angelus-Gebet in guter Verfassung

Der Papst schien nach den Feierlichkeiten zu Weihnachten mit der Eröffnung des katholischen Jubiläumsjahres in guter Verfassung. Franziskus wird mit einer Messe zum Dreikönigstag – liturgisch als Tag der Erscheinung des Herrn bekannt – die Weihnachtsfeierlichkeiten in der römisch-katholischen Kirche abschließen.

Inzwischen ist die Heilige Pforte an der Basilika Sankt Paul vor den Mauern in Rom feierlich eröffnet worden. Papst Franziskus nahm die Zeremonie an der römischen Basilika aber nicht selbst vor, sondern überließ sie dem „Hausherren“, Kardinal James Michael Harvey. Unter Gebet und Glockenläuten öffnete Harvey das große Portal an der Kirche im Viertel Ostiense der italienischen Hauptstadt, das nur während der alle 25 Jahre stattfindenden Heiligen Jahre offen ist.

Panorama

Bei der traditionellen Neujahrsauktion auf dem berühmten Toyosu-Fischmarkt in Tokio ist ein Spitzenpreis erzielt worden. Der Sushi-Restaurant-Betreiber Onodera bezahlte am Sonntag für einen 276 Kilogramm schweren Blauflossen-Thunfisch 207 Millionen Yen (rund 1,28 Mio. Euro). Das ist der zweithöchste Preis, der jemals bei der jährlich stattfindenden Versteigerung erzielt wurde.

Soll Glück bringen

Die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Onodera-Gruppe hat damit in den vergangenen fünf Jahren jeweils den höchsten Preis bei der Auktion gezahlt. Größe und Gewicht des ersteigerten Fisches entsprechen in etwa denen eines Motorrads.

Ein 276 Kilogram schwerer Thunfisch bei einer Auktion in Tokio
Reuters/Kyodo

„Der erste Thunfisch ist etwas, das Glück bringen soll“, sagte Onodera-Vertreter Shinji Nagao Journalisten nach der Versteigerung. „Wir wünschen uns, dass Menschen ihn essen und ein wunderbares Jahr haben werden“, fügte er hinzu.

Bisher höchster Preis 2019 erzielt

Im letzten Jahr hatte Onodera 114 Millionen Yen für den teuersten Thunfisch bezahlt. Der bisher höchste Preis bei der Tokioter Neujahrsauktion hatte im Jahr 2019 ein 278 Kilogramm schwerer Blauflossen-Thunfisch erzielt. Der selbst ernannte „Thunfischkönig“ Kiyoshi Kimura, Betreiber der Restaurantkette Sushi Zanmai, hatte damals 333,6 Millionen Yen bezahlt.

Die Daten werden seit 1999 erhoben. Während der CoV-Pandemie waren aufgrund der damit verbundenen Einschränkungen für die Gastronomie die Preise für die Thunfische auf der jährlichen Auktion deutlich zurückgegangen.