Südkoreas Übergangspräsident Han Duck Soo tritt zurück
Südkoreas Übergangspräsident Han Duck Soo ist von seinem Amt zurückgetreten. Wie der 75-Jährige heute während einer live im Fernsehen übertragenen Rede mitteilte, möchte er in Zukunft eine „noch größere Verantwortung übernehmen“.
In südkoreanischen Medien wird darüber spekuliert, dass er seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, um bei den Neuwahlen am 3. Juni als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Han selbst hat das nicht direkt bestätigt.

Weitere Anklage gegen abgesetzten Staatschef
Im Zuge der Staatskrise in Südkorea hatte der damalige Premierminister Han die Amtsgeschäfte des suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol übernommen. Yoon hatte Anfang Dezember überraschend das Kriegsrecht ausgelöst, was das Land in Turbulenzen stürzte. Im April wurde er endgültig des Amtes enthoben.
Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen gegen ihn auch wegen Amtsmissbrauchs Anklage erhoben, wie sie heute bekanntgab. Die Anklageerhebung sei nach „zusätzlichen Ermittlungen“ erfolgt, hieß es. Sie habe für Yoon aber keine Untersuchungshaft beantragt.
Zuletzt hatten Ermittler Yoons Privatresidenz in der Hauptstadt Seoul durchsucht. Hintergrund ist ein Verfahren gegen seine Ehefrau Kim Keon Hee wegen des Vorwurfs, sie habe einem Schamanen Luxusgeschenke zukommen lassen.