Ausland

Südkoreas Übergangspräsident Han Duck Soo ist von seinem Amt zurückgetreten. Wie der 75-Jährige heute während einer live im Fernsehen übertragenen Rede mitteilte, möchte er in Zukunft eine „noch größere Verantwortung übernehmen“.

In südkoreanischen Medien wird darüber spekuliert, dass er seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, um bei den Neuwahlen am 3. Juni als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Han selbst hat das nicht direkt bestätigt.

Südkoreas Übergangspräsident Han Duck Soo verbeugt sich nach einer Ansprache
AP/Yonhap/Hong Hae-in

Weitere Anklage gegen abgesetzten Staatschef

Im Zuge der Staatskrise in Südkorea hatte der damalige Premierminister Han die Amtsgeschäfte des suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol übernommen. Yoon hatte Anfang Dezember überraschend das Kriegsrecht ausgelöst, was das Land in Turbulenzen stürzte. Im April wurde er endgültig des Amtes enthoben.

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen gegen ihn auch wegen Amtsmissbrauchs Anklage erhoben, wie sie heute bekanntgab. Die Anklageerhebung sei nach „zusätzlichen Ermittlungen“ erfolgt, hieß es. Sie habe für Yoon aber keine Untersuchungshaft beantragt.

Zuletzt hatten Ermittler Yoons Privatresidenz in der Hauptstadt Seoul durchsucht. Hintergrund ist ein Verfahren gegen seine Ehefrau Kim Keon Hee wegen des Vorwurfs, sie habe einem Schamanen Luxusgeschenke zukommen lassen.

In den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas hat die militant-islamistische Palästinenserorganisation einem Medienbericht zufolge die Abgabe ihrer schweren Waffen angeboten.

Die Hamas sei bereit, ihre Raketen mit mittlerer und großer Reichweite unter die Kontrolle Ägyptens zu stellen, berichtete heute der israelische Fernsehsender i24News unter Berufung auf eine arabische Quelle, die sich wiederum auf ranghohe Hamas-Vertreter berief.

Außerdem biete die Terrororganisation an, die Rekrutierung und das Training von Kämpfern sowie das Graben neuer Schmuggeltunnel einzustellen. Andere Waffen wie Scharfschützengewehre, Sprengsätze und Raketen mit geringer Reichweite wolle die Hamas hingegen behalten. Die Unterhändler der im Gazastreifen regierenden Organisation hätten Ägypten gebeten, den Vorschlag an Israel zu übermitteln.

Verhandlungen zwischen Israel und Hamas festgefahren

Ägypten vermittelt gemeinsam mit Katar und den USA in den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas über eine neue Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen, israelischen Geiseln. Die Verhandlungen stecken allerdings fest.

Die israelische Regierung bot Berichten zufolge zuletzt eine 45-tägige Feuerpause im Austausch für zehn Geiseln an. Die Hamas hingegen machte deutlich, sie werde keiner vorübergehenden Waffenruhe, sondern nur einem endgültigen Ende des Krieges zustimmen. Nach israelischen Informationen befinden sich derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen. Sie waren bei den Massakern der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023, die den laufenden Gaza-Krieg nach sich zogen, entführt worden.

Die zweite und bisher letzte Waffenruhephase endete Mitte März, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Modalitäten für die nächste Etappe hatten einigen können. Die israelischen Streitkräfte nahmen ihre intensiven Angriffe im Gazastreifen daraufhin wieder auf. Generalstabschef Eyal Zamir drohte in der vergangenen Woche mit einer militärischen Eskalation, sollte es nicht bald Fortschritte bei den Gesprächen über die Freilassung weiterer Geiseln geben.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat den Iran vor Konsequenzen wegen der Unterstützung der islamistischen Huthi-Miliz im Jemen gewarnt.

„Wir sehen eure todbringende Unterstützung der Huthi. Wir wissen genau, was ihr tut“, schrieb er auf X. „Ihr wisst ganz genau, wozu das US-Militär in der Lage ist – und ihr wurdet gewarnt. Ihr werdet die Konsequenzen tragen müssen, zu der Zeit und an dem Ort, den wir wählen.“ Erst am Dienstag hatten die Streitkräfte der USA und Großbritanniens bei einem gemeinsamen Einsatz eine Drohnenfabrik der Huthi im Jemen angegriffen.

Die schiitische Huthi-Miliz kämpft mit der international anerkannten Regierung im Jemen um die Macht und kontrollieren neben der Hauptstadt Sanaa auch weitere Regionen des Landes. Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas im Oktober 2023 greift sie aus Solidarität mit dieser außerdem immer wieder Schiffe mit mutmaßlichem Israel-Bezug im Roten Meer an. Die Gruppe wird ebenso wie die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon von Israels Erzfeind Iran unterstützt.

Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit Pakistan schließt Indien seinen Luftraum für Fluggesellschaften des Nachbarlands. Betroffen seien alle Flugzeuge, die in Pakistan registriert und von pakistanischen Gesellschaften betrieben würden, Militärflüge eingeschlossen, berichteten der Sender NDTV und andere indische Medien unter Berufung auf eine entsprechende Mitteilung der Behörden. Das Überflugverbot gelte bis 23. Mai.

Es ist die jüngste in einer Reihe von Maßnahmen, mit denen Indien auf einen Terroranschlag in der vergangenen Woche in dem von ihm verwalteten Teil der Unruheregion Kaschmir reagiert. Zugleich antwortet Indien damit direkt auf das jüngst verhängte Verbot für indische Flugzeuge, über pakistanischem Territorium zu fliegen.

Am 22. April hatten bewaffnete Angreifer auf einer Bergwiese in einem Urlaubsgebiet der Himalaya-Region 26 Menschen getötet – vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft dem Nachbarstaat eine Beteiligung vor, was von Islamabad bestritten wird. Seitdem haben sich beide Länder mit Strafmaßnahmen überzogen, Staatsbürger der jeweils anderen Seite ausgewiesen sowie die diplomatischen Beziehungen reduziert.

Die frühere deutsche CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel steht nach zehn Jahren weiterhin zu ihrem Satz „Wir schaffen das“, ausgesprochen während der Flüchtlingskrise 2015.

Sie muss sich dafür heute noch oft Kritik gefallen lassen, der Satz sei ihr oft um die Ohren gehauen worden, sagte die CDU-Politikerin heute beim evangelischen Kirchentag in Hannover. Dort bekam sie für ihre Haltung in der Migrationspolitik hingegen großen Applaus.

Nicht „ich schaffe das“

In der kommenden Woche will eine von Friedrich Merz (CDU) geführte neue Bundesregierung deutliche Verschärfungen zur Begrenzung der Migration nach Deutschland umsetzen.

„Ich habe damals nicht gesagt, ich schaffe das“, betonte Merkel. „Das war mein Vertrauen darin, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die in einer solchen Notsituation helfen. Und die gab es, und darauf können wir stolz sein. Lassen wir uns das nicht nehmen.“

Aktuell deutlicher Kurswechsel

Sie habe auch gewusst, dass man nicht jeden Tag 10.000 neue Menschen aufnehmen könne. Und man müsse bis heute besser darin werden, dass diejenigen, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben, das Land wieder verlassen. „Aber die, die bei uns vor der Tür standen sozusagen, an der Grenze, die haben wir eben nicht abgewiesen, sondern aufgenommen.“

Der aktuelle CDU-Vorsitzende Merz hat angekündigt, von Tag eins der neuen Bundesregierung würden die Staatsgrenzen noch besser kontrolliert und Zurückweisungen in größerem Umfang durchgeführt werden. Auch in der EU werde man einen sehr viel restriktiveren Kurs unterstützen.

EU

Die Mehrheit der EU-Länder – 16 von 27 – will die vorgeschlagene Ausnahmeregelung innerhalb der Schuldenregeln nutzen, um ihre Verteidigungsetats zu erhöhen.

Diese Staaten – Österreich ist nicht darunter – haben beschlossen, die Nutzung der Ausnahmeklausel im Stabilitäts- und Wachstumspakt zu beantragen, so der EU-Ministerrat gestern. Die EU-Kommission hatte den Mitgliedsstaaten im Zuge ihrer Aufrüstungspläne wegen der Bedrohung durch Russland angeboten, diese Klausel zu nutzen.

Maastricht-Kriterien temporär ausgesetzt

Sie erlaubt den Ländern, vier Jahre lang ungeachtet der europäischen Schuldenregeln bis zu 1,5 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) für die Verteidigung auszugeben. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt schreibt den EU-Mitgliedsstaaten eigentlich vor, die Neuverschuldung auf maximal 3,0 Prozent des BIP zu begrenzen. Die Gesamtschulden dürfen nicht mehr als 60 Prozent des BIP betragen.

Alle EU-NATO-Staaten

Dem EU-Ministerrat zufolge wollen Deutschland, Belgien, Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Estland, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Finnland von der Ausnahmeklausel Gebrauch machen. Sie alle sind zugleich NATO-Staaten. Zwölf Länder haben laut EU-Kommission bereits eine formelle Anfrage eingereicht.

Die Kommission hatte im März erklärt, mit Hilfe der Ausnahmeklausel könnten die Verteidigungsausgaben für den Staatenbund bis 2030 auf schätzungsweise 650 Milliarden Euro erhöht werden. 2024 gaben die EU-Länder zusammen 326 Milliarden Euro für die Verteidigung aus – ein Anstieg um 31 Prozent im Vergleich zu 2021. Hintergrund der Aufrüstungspläne ist die Bedrohung aus Russland und ein möglicher Wegfall der US-Unterstützung in der NATO. US-Präsident Donald Trump will einen wesentlich höheren Beitrag der europäischen Mitglieder der Militärallianz durchsetzen.

Inland

Serbiens Außenminister Marko Djuric hat den Auftritt seiner österreichischen Amtskollegin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) beim Empfang einer Gruppe serbischer Studenten und Studentinnen, die mit einem Ultramarathon von Belgrad nach Brüssel gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic protestieren, kritisiert.

Djuric sprach in serbischen Medien von „direkter und grober Einmischung in die innenpolitische Lage Serbiens“, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA gestern Abend schrieb.

„Direkte Einmischung“

Meinl-Reisinger, die am Dienstag noch in Belgrad gewesen war, ermutigte die Protestierenden bei dem Empfang Am Hof im ersten Wiener Gemeindebezirk in einer Rede auf Englisch, „sich nicht zu schämen“, weil „was ihr wollt, auch das ist, was die EU will: Fortschritt, Ergebnisse, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und eine Perspektive für euch alle“, berichtete „Der Standard“ (Onlineausgabe).

Die serbischen Studenten machten im Rahmen ihrer Protestbewegung in Wien Station am Weg nach Brüssel, wo sie ihre Forderungen dem Europäischen Parlament vorlegen wollen. „Nur einen Tag, nachdem sie in Belgrad herzlich und im Geiste der traditionellen Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern empfangen wurde, gibt ein solches Auftreten, das nicht den diplomatischen Grundsätzen entspricht und eine direkte Einmischung in die inneren politischen Angelegenheiten Serbiens darstellt, Anlass zu großer Sorge“, sagte Djuric laut ANSA.

Die serbische Regierung war nach dem Tod von 16 Menschen durch den Einsturz eines Bahnhofvordachs in Novi Sad stark unter Druck geraten. Nach dem Unglück Anfang November hatten Massenproteste begonnen, die von der Regierung auch mit Rücktritten – unter anderem von Regierungschef Milos Vucevic und zwei Ministern – nicht besänftigt werden konnten.

Wirtschaft

Tesla hat heute einen Medienbericht dementiert, laut dem der Verwaltungsrat des US-E-Autoherstellers Personalberatungsunternehmen kontaktiert habe, um die Suche nach einem Nachfolger für Konzernchef Elon Musk einzuleiten.

Das sei „absolut falsch“, teilte Tesla mehrere Stunden nach Veröffentlichung des Berichts des „Wall Street Journal“ auf X mit. Musk und der Verwaltungsrat seien überzeugt, dass er die Wachstumspläne weiterhin umsetzen könne, hieß es in der Stellungnahme von Verwaltungsratschefin Robyn Denholm.

Kritik von Investoren

In dem Bericht der US-Zeitung stand auch, dass der Verwaltungsrat Musk aufgefordert habe, mehr Zeit mit Angelegenheiten von Tesla zu verbringen und das auch öffentlich mitzuteilen. Dazu äußerte sich Tesla weiterhin nicht. Musk schrieb nach der Tesla-Stellungnahme in seiner ersten Reaktion, das „Wall Street Journal“ diskreditiere den Journalismus.

Das „Wall Street Journal“ hatte selbst eingeschränkt, dass der aktuelle Stand der Überlegungen im Verwaltungsrat der Zeitung nicht bekannt sei. Vor einem Monat stand Musk zunehmend in der Kritik von Investoren, weil er viel Zeit in Washington als Berater von US-Präsident Donald Trump verbrachte. Vergangene Woche hatte er aber angekündigt, sich weitgehend aus der Rolle in der Hauptstadt zurückzuziehen und sich wieder deutlich mehr um die Belange von Tesla zu kümmern.

Schlechte Verkaufszahlen

Musk gehört auch die Onlineplattform X, außerdem ist er Gründer und Chef des Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmens SpaceX. Für Tesla ging es zuletzt vor allem auf dem EU-Automarkt bergab. Im ersten Quartal 2025 sanken die Zulassungszahlen nach Angaben des europäischen Herstellerverbands ACEA um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Als Reaktion auf die Schwierigkeiten hatte Musk vor einer Woche eigentlich angekündigt, er werde ab Mai „erheblich“ weniger Zeit als Kostensenker Trumps im Regierungsapparat verbringen. Stattdessen werde er sich wieder mehr um die Belange seines Elektroautoherstellers kümmern.

Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste schieben das Geschäft des Software-Konzerns Microsoft kräftig an. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 70,1 Milliarden Dollar (rund 62 Mrd. Euro). Das übertraf die Erwartungen der Analysten deutlich, die im Schnitt mit rund 68,4 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als sechs Prozent.

Unter dem Strich verbuchte Microsoft einen Gewinn von 25,8 Milliarden Dollar. Das waren 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Erlöse im Geschäft mit der Cloud-Plattform Azure stiegen um 33 Prozent, auf künstliche Intelligenz ging knapp die Hälfte davon zurück.

Auch der Facebook-Mutterkonzern Meta erzielte zu Jahresbeginn deutlich höhere Erlöse als erwartet. Der US-Technologiekonzern von Unternehmer Mark Zuckerberg wies gestern für das erste Quartal 2025 einen Nettogewinn von 16,6 Milliarden US-Dollar (rund 15 Mrd. Euro) aus. Das war gut ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 42,3 Milliarden Dollar. Grund sind hohe Werbeeinnahmen. Auch das übertraf die Erwartungen von Analysten deutlich. Sie hatten wegen hoher Investitionen in Cloud-Systeme und KI mit weniger Ertrag gerechnet.

Die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie ist gestern ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA kündigten daraufhin für den 7. Mai eine österreichweite Konferenz der Betriebsrätinnen und Betriebsräte in Schwechat an. Bei dieser soll die weitere Vorgangsweise beschlossen werden, teilten die beiden Gewerkschaften Mittwochabend mit.

Die Arbeitnehmervertreter verwiesen auf die für die Verhandlung relevante Inflation von 2,76 Prozent. Das Angebot des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) lag laut den Gewerkschaften bei einem Prozent. „Das Angebot ist eine respektlose Herabwürdigung der harten Arbeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, betonten Reinhold Binder und Karl Dürtscher von PRO-GE und GPA. „Die Zeichen stehen damit auf Konflikt, und gewerkschaftliche Maßnahmen sind ab jetzt nicht mehr ausgeschlossen.“

Nächste Verhandlungsrunde fixiert

Der Fachverband als Arbeitgebervertreter verwies hingegen bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde auf die hohen Kosten für den Faktor Arbeit. „Wir sind längst nicht mehr wettbewerbsfähig. Die erhöhten Personalkosten können an die Kunden oft nicht mehr weitergegeben werden“, wurde FEEI-Obmann Wolfgang Hesoun in einer Aussendung zitiert.

Die Forderungen der Arbeitnehmervertreter beschränken sich nicht nur auf „faire Lohn- und Gehaltserhöhungen“. Darüber hinaus soll die Zulage für die zweite Schicht auf 1,50 pro Stunde und auf fünf Euro pro Stunde für die dritte Schicht angehoben werden. Die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche sowie die Weiterführung der Freizeitoption sind weitere Forderungen der Gewerkschafter. Der nächste Verhandlungstermin wurde für 9. Mai vereinbart. Dabei sollte der neue Kollektivvertrag bereits ab 1. Mai gelten.

Chronik

Einen Solosechser zu knapp 3,9 Millionen Euro hat die gestrige Ziehung von Lotto „6 aus 45“ gebracht.

Folgende Gewinnzahlen wurden gezogen:

2 12 14 20 21 45/Zusatzzahl: 44

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

4 10 23 30 34 44

Den richtigen Joker hatten drei Teilnehmende auf ihrem Schein, sie freuen sich über je rund 79.000 Euro.

Die richtige Joker-Zahl:

1 7 7 2 6 2

Alle Angaben ohne Gewähr

Medien

In der Türkei ist gestern ein schwedischer Journalist wegen des Vorwurfs der Präsidentenbeleidigung zu elf Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Wegen eines weiteren Verfahrens im Zusammenhang mit Terrorvorwürfen sei er nicht entlassen worden, sondern weiterhin in Untersuchungshaft, teilte die Anwaltsvereinigung MLSA mit. Der Journalist weist in beiden Fällen die Vorwürfe zurück.

Kaj Joakim Medin, der für die schwedische Tageszeitung „Dagens ETC“ arbeitet, war Ende März kurz nach seiner Landung in Istanbul festgenommen und verhaftet worden.

Der Vorwurf der Präsidentenbeleidigung soll unter anderem im Zusammenhang mit einer Demonstration 2023 in Stockholm stehen, bei der etwa ein Bildnis des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an der Außenseite des Rathauses aufgehängt wurde. Medin sagte laut MLSA bei Gericht aus, nie an dem Protest teilgenommen zu haben und im Ausland gewesen zu sein.

Fotos, mit denen einige seiner journalistischen Texte bebildert worden waren und die ihm in dem Verfahren zur Last gelegt wurden, habe er etwa nicht selbst ausgewählt. „Meine Absicht war nie, Präsident Erdogan zu beleidigen“, zitierte ihn MLSA.

Vorwurf der „Propaganda“ für verbotene PKK

Medin wird zudem Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Organisation vorgeworfen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Der Schwede solle in sozialen Netzwerken „Propaganda“ für die verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK) verbreitet haben. Die Behörden beriefen sich laut Anadolu auch auf Medins Berichterstattung aus Syrien, dem Irak und dem Südosten der Türkei zwischen 2014 und 2017. Der Prozess dazu steht noch aus.

IT

Im Prozess um eine mögliche Zerschlagung von Google in den USA hat sich Konzernchef Sundar Pichai entschieden gegen eine Weitergabe interner Daten des Suchmaschinenbetreibers ausgesprochen.

Eine Verpflichtung zur Offenlegung des Suchindex und der Anfragedaten wäre nicht nur „außergewöhnlich“, sagte Pichai gestern vor einem Gericht in Washington. Das käme einer „faktischen Enteignung unseres geistigen Eigentums“ gleich: „Es wäre für Außenstehende trivial, unsere Suchmaschine nachzubauen.“

US-Behörden wollen Marktmacht einschränken

Pichai leitet auch den Google-Mutterkonzern Alphabet. Bei dem Verfahren geht es um Maßnahmen, die ergriffen werden könnten, um Googles Marktmacht bei Suchen im Internet einzudämmen.

Die US-Behörden fordern etwa einen Zwangsverkauf des Browsers Chrome, die Offenlegung gewisser interner Daten und strenge Auflagen zum Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), damit Google seine beherrschende Stellung nicht weiter ausbauen kann. Zu diesem Thema ist eine erste Anhörung für den 2. Mai geplant.

Pichai sagte zudem, dass man hoffe, bis Mitte des Jahres eine Vereinbarung mit Apple zur Verwendung der KI Gemini auf neuen iPhones abschließen zu können. Eine Stellungnahme von Apple dazu lag nicht vor.

Leute

Der britische König Charles III. hat sich zu seinen Erfahrungen mit seiner Krebserkrankung geäußert. Jede Krebsdiagnose sei „entmutigend und manchmal beängstigend“, schrieb der König in einer Grußbotschaft anlässlich eines Empfangs für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Krebshilfsorganisationen gestern im Buckingham-Palast.

Er könne jedoch aus persönlicher Erfahrung bestätigen, „dass es auch eine Erfahrung sein kann, die die besten Seiten der Menschheit hervorhebt“. In einer geschriebenen Botschaft, die an die Anwesenden ausgeteilt wurde, erklärte Charles III., seine Erlebnisse seit seiner Krebsdiagnose hätten ihm gezeigt, dass „die dunkelsten Momente der Krankheit von dem größten Mitgefühl erleuchtet werden können“.

Die „tiefgreifende Wirkung menschlicher Beziehungen“ und „Momente der Verbundenheit“ hätten ihn tief bewegt. Durch seine Krankheit wisse er die Arbeit von Krebshilfsorganisationen heute „noch mehr zu schätzen“.

Im Februar vergangenen Jahres hatte der Monarch seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Bereits Ende April 2024 nahm er seine Pflichten als britisches Staatsoberhaupt wieder wahr. Eine Quelle aus Palastkreisen sagte der britischen Nachrichtenagentur PA gestern, es gebe nichts Neues zum Gesundheitszustand des Monarchen zu berichten. Seine Behandlung entwickle sich jedoch in eine „sehr positive Richtung“.

Panorama

Der älteste Mensch der Welt, die Brasilianerin Inah Canabarro Lucas, ist tot. Die Nonne verstarb gestern (Ortszeit) im Alter von genau 116 Jahren und 326 Tagen, wie Lucas’ Orden in der südbrasilianischen Stadt Porto Alegro mitteilte. Lucas war am 8. Juni 1908 in Südbrasilien geboren worden.

Lucas war im Alter von 110 Jahren vom kürzlich verstorbenen Papst Franziskus gesegnet worden. Sie war nach der 2023 im Alter von 118 Jahren verstorbenen französischen Nonne Lucile Randon die zweitälteste Geistliche der Welt.

Die Ordensfrau galt laut der US-Organisation Gerontological Research Group (GRG) und der Datenbank LongeviQuest seit Ende Dezember als ältester Mensch der Welt. Sie hatte die ebenfalls 116 Jahre alte Japanerin Tomiko Itooka abgelöst. GRG und LongeviQuest zufolge ist mit Lucas’ Tod nun die Engländerin Ethel Caterham der älteste Mensch der Welt. Die 115-Jährige lebt im südlich von London gelegenen Surrey.