Ausland

Taiwans neuer Präsident Lai Ching-te hat in seiner Antrittsrede China aufgerufen, Einschüchterungsversuche gegen die Inselrepublik zu beenden.

„Ich möchte auch China aufrufen, seine politische und militärische Einschüchterung gegen Taiwan einzustellen“, sagte der heute vereidigte Politiker der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) in Taipeh vor Tausenden Anhängerinnen und Anhängern.

„Weder nachgeben noch provozieren“

China solle die Verantwortung mit Taiwan teilen, in der Meerenge zwischen den beiden Ländern (Taiwanstraße) und der umliegenden Region Frieden und Stabilität aufrechtzuerhalten.

Die Zukunft der Beziehungen in der Taiwanstraße zwischen der Volksrepublik China und Taiwan hätten einen entscheidenden Einfluss auf die Welt. Seine Regierung werde weder nachgeben noch provozieren und werde den Status quo beibehalten, sagte der 64 Jahre alte Politiker. Damit ist gemeint, dass Taiwan ein unabhängiges Land bleiben soll.

Große Spannungen

Die Kommunistische Partei Chinas sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik und demonstriert immer wieder ihre militärische Macht in der Taiwanstraße. Auch eine Invasion drohte Peking bereits an. Beinahe täglich fliegen Militärflugzeuge der chinesischen Volksbefreiungsarmee Richtung Taiwan.

Im Vorfeld gab es außerdem Sorgen in Taiwans Politik, China könnte zur Amtseinführung Lais Hackerangriffe starten, um die Feierlichkeiten zu stören.

Nach einem Schusswaffenangriff auf eine Touristengruppe in Afghanistan mit sechs Toten hat sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat zu der Tat bekannt. Ihre Kämpfer hätten am Freitag „in der Bergstadt Bamijan mit Maschinengewehren auf christliche Touristen und ihre schiitischen Begleiter geschossen“, erklärte die Gruppe heute im Onlinedienst Telegram.

Sie hätten einen „Bus mit Touristen angegriffen, die Bürger der Koalitionsländer sind“, hieß es mit Blick auf die von den USA angeführte Koalition, die in der Region den IS bekämpft. Der Anschlag stehe im Einklang mit den Anweisungen der IS-Führung, Staatsangehörige der Koalitionsländer anzugreifen, hieß es weiter.

Bei dem Angriff wurden drei Spanier und drei Einheimische getötet, mehrere Menschen aus Spanien, Litauen, Norwegen, Australien und Afghanistan wurden verletzt. Die Reisegruppe wurde am Freitag beim Einkaufen auf einem Basar in Bamijan, etwa 180 Kilometer von der Hauptstadt Kabul entfernt, beschossen.

Israel ruft die regierenden Demokraten und die oppositionellen Republikaner in den USA dazu auf, die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhindern. Das käme einer Belohnung der Terrororganisation Hamas für ihren Überfall auf Israel gleich, sagte Außenminister Israel Katz gestern.

Das Verhältnis zwischen der rechtsgerichteten israelischen Regierung und US-Präsident Joe Biden ist zunehmend angespannt. Katz versucht mit seinem Appell nun offenbar im laufenden Wahlkampf für die Position der israelischen Regierung zu werben. Die EU-Staaten Irland, Spanien, Slowenien und Malta planen, noch diesen Monat einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Sie betrachten eine Zweistaatenlösung als unerlässlich für einen dauerhaften Frieden.

USA fordern Nachkriegsplan von Israel

Der Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan, fordert von Israel unterdessen eine politische Strategie, die eine dauerhafte Niederlage der Hamas, die Freilassung aller Geiseln und eine bessere Zukunft für den Gazastreifen gewährleistet. Das teilte die US-Regierung nach Gesprächen von Sullivan mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Es sei unter anderem um Möglichkeiten gegangen, die sich für Israel sowie das palästinensische Volk ergeben könnten.

Jordanien für Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen

Jordanien forderte gestern internationale Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen, die das israelische Militär laut dem Land bei seinem Einsatz im Gazastreifen begangen habe. Die Verantwortlichen für dokumentierte Verbrechen müssten vor Gericht gestellt werden, sagte der jordanische Außenminister Ajman Safadi.

Er äußerte sich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem UNO-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser (UNRWA). Die Organisation der Vereinten Nationen betreut rund 1,6 Millionen registrierte palästinensische Flüchtlinge im Gazastreifen sowie Palästinenser in Jordanien, im Libanon, in Syrien und im Westjordanland.

Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas beherrschten Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive nach dem Überfall der Terrororganisation mit 1.200 Toten und Hunderten Entführten mindestens 35.456 Menschen getötet worden. Mindestens 79.476 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Gesundheitsbehörde mehrfach als glaubhaft bezeichnet. Die Gesundheitsbehörde unterscheidet allerdings nicht zwischen Hamas-Kämpfern und Zivilistinnen und Zivilisten.

Im juristischen Tauziehen um die von den USA geforderte Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange könnte heute eine Entscheidung zu dessen Berufungsantrag fallen. Dazu ist am Londoner High Court eine Anhörung angesetzt, die voraussichtlich zwei bis drei Stunden dauern soll. Die Unterstützer des 52 Jahre alten gebürtigen Australiers haben zu einer Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude im Zentrum der britischen Hauptstadt aufgerufen.

Die US-Regierung will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft.

Sollte das Gericht den Berufungsantrag erlauben, dürfte das jahrelange juristische Tauziehen zunächst weitergehen. Im Falle einer Ablehnung droht Assange eine baldige Auslieferung. Zumindest in Großbritannien wäre der Rechtsweg dann ausgeschöpft.

Assanges Team will in diesem Fall den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anrufen. Doch ob dieser eine einstweilige Verfügung erlassen würde, um die Auslieferung zu stoppen, und ob Großbritannien diese beachten würde, gilt als ungewiss.

Bei der Präsidentschaftswahl in der Dominikanischen Republik hat der populäre Amtsinhaber und Korruptionsbekämpfer Luis Abinader nach vorläufigen Ergebnissen gewonnen. Nach Auszählung von rund 44 Prozent der Stimmen kam Abinader auf 59,09 Prozent, gefolgt vom dreimaligen Ex-Präsidenten Leonel Fernandez mit 26,94 Prozent, wie aus vorläufigen Angaben der zentralen Wahlbehörde des karibischen Inselstaates hervorgeht. Abinaders Wahlsieg wurde von seinen Herausforderern anerkannt.

Das Endergebnis steht zwar noch aus, der 56-jährige Abinader kam aber auf deutlich über 50 Prozent der Stimmen. Damit ist eine Stichwahl ausgeschlossen. Der Wahlsieg Abinaders wurde von seinen Herausforderern Fernandez und Abel Martinez anerkannt. Das Endergebnis steht zwar noch aus, der 56-jährige Abinader kam aber auf deutlich über 50 Prozent der Stimmen. Damit ist eine Stichwahl ausgeschlossen.

„Heute erstrahlt unser Land in seinem eigenen Licht“, sagte Abinader am Sonntag (Ortszeit) vor jubelnden Anhängern in der Parteizentrale. Er rief zu einem Land „ohne Unterschiede, ohne Sektierertum und ohne Parteifarben“ auf.

Zwei Wochen vor der Präsidentenwahl in Mexiko hat die oppositionelle Kandidatin Xochitl Galvez ihre Anhängerinnen und Anhänger bei einer Großkundgebung im Herzen der Hauptstadt auf eine Richtungswahl eingeschworen.

„Ihr wisst, dass es bei diesen Wahlen nicht nur um die Präsidentschaft, den Kongress und neun Gouverneursämter geht“, sagte die Unternehmerin am Sonntag auf dem Zocalo-Platz. „Es geht darum, ob wir die nächsten Jahre in Unterdrückung oder in Freiheit leben.“

Protest der „Rosa Welle“

Knapp Hunderttausend Menschen hatten zuvor nach dem Aufruf der Bewegung „Rosa Welle“ auf dem zentralen Platz in Mexiko-Stadt gegen die ständigen Angriffe des linkspopulistischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador auf das unabhängige Wahlamt und die Opposition protestiert.

Der amtierende Staatschef verunglimpft immer wieder Journalisten, Aktivisten und Regierungsgegner und hat den Einfluss des Militärs in dem lateinamerikanischen Land erheblich ausgeweitet.

Lopez Obradors Parteifreundin Claudia Sheinbaum gilt als Favoritin bei der Präsidentenwahl am 2. Juni. Die ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt hat bereits angekündigt, die Politik ihres politischen Ziehvaters weitgehend fortsetzen zu wollen. Mexiko hat fast 130 Millionen Einwohner und ist das bevölkerungsreichste spanischsprachige Land der Welt.

Ukraine-Krieg

Die jüngste Offensive russischer Truppen im Nordosten der Ukraine hat sich nach Darstellung der ukrainischen Staatsführung festgefahren. „Tatsächlich erreicht der Besatzer nicht sein Ziel, unsere Kräfte zu überdehnen und damit die Ukraine auf breiter Front von Charkiw bis zur Region Donezk zu schwächen“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videoansprache.

Laut der ukrainischen Militärführung ist die russische Offensive in der Region Charkiw nach anfänglichen Gebietseroberungen inzwischen zum Stillstand gekommen. Die Linien würden „souverän“ verteidigt, teilte der Generalstab in Kiew mit. Auch weiter südlich, bei Tschassiw Jar in der Region Donezk, seien massive Angriffe der russischen Truppen abgewehrt worden.

Lage „stabil, aber brüchig“

Die russische Offensive hat die ukrainischen Truppen wohl nicht unvorbereitet erwischt. Ukrainische Soldaten berichteten dem britischen Sender Sky News, ihre Einheiten seien bereits mehrere Tage vor Beginn der russischen Angriffe in die Region verlegt worden. Der Kommandeur einer Artillerieeinheit sprach von einem „fast schon dreisten“ russischen Aufmarsch an der Grenze.

Ukrainische Artillerie habe die russischen Truppen lange vor dem ersten Ansturm beschossen, allerdings wegen Munitionsmangels nicht so intensiv wie erforderlich. Aktuell sei die Lage an der Front im Nordosten der Ukraine „stabil, aber brüchig“.

Charkiw und andere ukrainische Orte bleiben derweil im Visier der Angreifer. „Der brutale russische Beschuss und die täglichen Raketen- und Gleitbombenangriffe gehen weiter“, sagte Selenskyj. Das ukrainische Militär hat bisher keine Mittel zur Abwehr der Gleitbomben gefunden, die von russischen Kampfflugzeugen aus weiter Entfernung auf ihre Ziele abgeworfen und ferngelenkt werden.

Inland

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat sich noch für diese Legislaturperiode ein neues Berufsbild für pädagogisches Unterstützungspersonal vorgenommen, aktuell laufen dazu Abstimmungen des Ressorts mit Ländern und Gemeindebund.

Für die Gewerkschaft GPA ist ein Beschluss der Reform im Parlament noch vor dem Sommer allerdings unrealistisch. „Das kann man sicher nicht von heute auf morgen übers Knie brechen“, sagte GPA-Bundesgeschäftsführer Karl Dürtscher zur APA.

Strukturelle Änderungen vorgesehen

Ziel der Reform ist, dass sich die Freizeitpädagogen und -pädagoginnen nicht mehr nur im reinen Freizeitteil (in der Regel nachmittags) um die Schülerinnen und Schüler kümmern, sondern sie auch am Vormittag etwa beim Üben unterstützen oder bei Lehrausgängen begleiten können.

Außerdem soll das gesamte pädagogische Personal an den Pflichtschulen über den Stellenplan beim Land und nicht mehr über externe Organisationen angestellt werden, durch das neue Modell soll es auch erstmals langfristige Finanzierungssicherheit geben.

Wirtschaft

Chinesische Spionagetätigkeiten machen dem Verfassungsschutz Sorge. Dabei geht es, wie dem aktuellen Verfassungsschutzbericht zu entnehmen ist, vor allem um Aktivitäten im wirtschaftlichen Bereich. Doch die Verfassungsschützer sehen auch die Anwesenheit chinesischer Studierender an den österreichischen Unis kritisch.

Viele österreichische „Hidden Champions“ seien zwar in der Lage, marktführende Produkte herzustellen, verfügten aber nicht über einen ebenso hohen Standard bei ihrer IT-Sicherheitsinfrastruktur, schreiben die Autoren des Berichts. Zudem mangle es vielen Klein- und Mittelbetrieben, Start-Ups und Forschungszentren an Bewusstsein im Hinblick auf die eigene Attraktivität für chinesische Nachrichtendienste.

„Lohnende Ziele“

Diese Vulnerabilitäten machten österreichische Unternehmen und Universitäten zu besonders lohnenden Zielen für chinesische Aktivitäten und erleichterten chinesischen Hackern den Diebstahl von sensibler Information. Oft blieben derlei Angriffe lange Zeit unbemerkt.

Festgehalten wird, dass Österreich in Bezug auf Spionage durch ausländische Dienste eine Sonderstellung habe. Denn diese sei mit Ausnahmen nur dann gerichtlich strafbar, wenn sie gegen österreichische Interessen gerichtet sei. Dies mache Österreich zu einem prädestinierten Zielland für ausländische Nachrichtendienste, vor allem als Plattform für Spionageaktivitäten gegen andere EU-Länder.

Vorteile für China

Davon profitiert nach Ansicht des Verfassungsschutzes auch China. Das Land ziehe immense Vorteile aus der liberalen österreichischen Rechtslage, aber auch aus der Offenheit des österreichischen Wissenschafts- und Wirtschaftssystems.

Daraus ergäben sich kurz- und langfristig auftretende Risiken wie etwa die Problematik des Abflusses von Wissen und Expertise von Österreich nach China. Auch eine verminderte Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Österreich, ein Innovationsrückstand in zukunftsweisenden technologischen Bereichen sowie der damit verbundene Wohlstandsverlust seien potenzielle Kollateralschäden chinesischer Spionage.

Chronik

Der US-Rapper Sean „Diddy“ Combs (54) hat sich nach Bekanntwerden eines Gewaltvideos für einen tätlichen Angriff entschuldigt, offensichtlich auf eine Ex-Freundin. „Mein Verhalten in dem Video ist unentschuldbar“, sagte Combs gestern in einer Aufzeichnung auf Instagram. Er übernehme „volle Verantwortung“ für sein Verhalten, er sei damals wie heute davon angewidert. Der Musiker reagierte damit auf ein Überwachungsvideo aus einem Hotel aus dem Jahr 2016, das am Freitag aufgetaucht war.

Darauf war offensichtlich zu sehen, wie Combs auf einem Hotelflur seine damalige Freundin Casandra Ventura misshandelte. In dem Video ist zu sehen, wie er die Frau schlägt, zu Boden wirft und auf sie eintritt.

Einigung nach Klage wegen Vergewaltigung

Die Sängerin Ventura mit dem Künstlernamen Cassie hatte Combs in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer Beziehung vorgeworfen. Cassie und Combs einigten sich im vorigen November auf einen Vergleich.

Der Anwalt von Cassie, Douglas Wigdor, hatte nach der Veröffentlichung des Videos am Freitag mit einer Stellungnahme reagiert. Darin schrieb er, dass das „herzzerreißende Video“ ein weiterer Beweis für das „verstörende“ Verhalten von Combs sei. Wigdor verwies auf den „Mut“ und die „Stärke“ seiner Mandantin, dieses Verhalten ans Licht zu bringen.

Vorwürfe bisher stets zurückgewiesen

Mehrere Frauen hatten in der Vergangenheit ähnliche Vorwürfe gegen Combs vorgebracht. Combs, einer der erfolgreichsten Vertreter der Hip-Hop-Branche, der zudem auch als Plattenproduzent, Schauspieler und in anderen Geschäftsfeldern tätig ist, hatte entsprechende Vorwürfe bisher zurückgewiesen.

Ein Schiffsunglück hat sich Samstagabend im ungarischen Veröce im Komitat Pest ereignet. Laut Polizei dürfte ein Hotelschiff mit einem Motorboot kollidiert sein, in dem sich acht Personen befanden. Zwei Insassen starben, eine weitere Person wurde verletzt geborgen. Drei Männer und zwei Frauen werden noch vermisst, berichtete ein Sprecher des Budapester Polizeipräsidiums (BRFK) gestern auf einer Pressekonferenz.

Es sei gestern spätabends eine Nachricht eingegangen, wonach in der Nähe von Veröce ein blutender Mann gefunden wurde, berichtete die Polizei heute Vormittag auf der Pressekonferenz. Gegenüber den Beamtinnen und Beamten habe der Verletzte dann angegeben, dass er mit einem Boot verunglückt sei. Die Behörden nahmen daraufhin sofort die Ermittlungen auf und starteten eine Suchaktion. Auch der Katastrophenschutz und die Rettung wurden alarmiert.

Tote nach Schiffsunglück auf Donau in Ungarn

Ein Schiffsunglück hat sich im ungarischen Veröce im Komitat Pest ereignet. Laut Polizei dürfte ein Hotelschiff mit einem Motorboot kollidiert sein, in dem sich acht Personen befanden. Zwei Insassen starben, eine weitere Person wurde verletzt. Drei Männer und zwei Frauen werden noch vermisst.

Hintergründe noch völlig offen

Im Zuge der Suche seien die Leichen eines Mannes und einer Frau geborgen worden. Auch das Motorboot konnte an Land gezogen werden, zitierte das Onlineportal „444.hu“. Die Polizei stoppte daraufhin ein Hotelschiff bei Komarom. Dieses habe Schäden an den Seitenwänden aufgewiesen, hieß es.

Die Zugehörigkeit des Schiffs ist noch unklar. Auch die weiteren Hintergründe des Vorfalls sind noch offen. Das BRFK hat nun die Ermittlungen aufgenommen. Die Unglücksstelle ist Gegenstand der Erhebungen.

Bei der gestrigen Ziehung von Lotto „6 aus 45“ gibt es zwei Sechser. Bei LottoPlus gab es keinen Sechser, Joker gibt es zwei.

Die Gewinnzahlen bei Lotto „6 aus 45“:

7 13 19 25 33 39/Zusatzzahl: 40

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

2 4 9 11 25 39

Die richtige Joker-Zahl:

6 0 8 0 0 0

Alle Angaben ohne Gewähr

Kultur

Glanz und Elend im Drogenkartell: Der wilde Musicalthriller „Emilia Perez“ mit Zoe Saldana („Avatar“) und Ex-Disney-Star Selena Gomez gilt zur Festivalhalbzeit in Cannes als Überraschungsfavorit. Jacques Audiards elfter Film widersetzt sich allen Kategorien, viele der ersten Kritiken deuten an, der Film könne bei den Preisen eine Rolle spielen.

Selena Gomez
Shanna Besson

Audiard, der sich immer wieder mit radikal unterschiedlichen Soziotopen auseinandersetzt, ist seit seinem Gefängnisthriller „Ein Prophet“ (2009) international ein Begriff. 2014 wurde er für das Immigrantendrama „Dämonen und Wunder“ (Dheepan) mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, in „The Sisters Brothers“ (2018) probierte er sich am Western aus.

„Emilia Perez“ ist der bisher spektakulärste seiner Filme. Die geheimnisvolle Titelheldin taucht aber erst im zweiten Drittel des Films auf, zuvor folgt die Handlung der unterbezahlten, brillanten Anwältin Rita Mora (Saldana), die für geringes Honorar prominente Verbrecher verteidigt.

Kartellboss in Transition

Nach einem weiteren bitteren Erfolg vor Gericht bekommt sie ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: Der berüchtigte Drogenkartellboss Manitas verlangt ihre Hilfe. Manitas will heimlich eine geschlechtsangleichende Operation durchführen lassen und als Emilia, wie sie dann heißt, ein Leben ohne Gewalt führen.

So schräg diese Prämisse klingt, Audiard gelingt es, mit den Werkzeugen von Musical, „Narcos“-artigem Thriller, Seifenoper und Sozialdrama einen intensiven Film zu inszenieren, der über mehr als zwei Stunden keinen Moment langweilig ist – und auch in den Songs, geschrieben von der Französin Camille, tatsächlich überzeugt.

Leuchtende Hauptdarstellerin

Manitas/Emilia wird von der spanischen Transschauspielerin Karla Sofía Gascon gespielt, intensiv gefährlich grollend als Gangster und innerlich leuchtend als die neugeborene Emilia, die ihre gewaltsame Vergangenheit hinter sich zu lassen versucht.

Selena Gomez,Zoe Saldana und Karla Sofia Gascon
AP/Invision/Vianney Le Caer

Gomez spielt Manitas‘ Ehefrau, verzweifelt nach dem Verlust ihres totgeglaubten Gatten und mit wildem Lebenshunger. „Emilia Perez“ ist ein gefährlich glitzernder Nachtfilm, der zwischen expliziter Gewalt und bunten Choreografien ein cinematografisches Wunder ist.

Es liegt nahe, dass eine Jury unter Präsidentin Greta Gerwig diesen ungewöhnlichen Film ebenfalls reizvoll findet – doch noch ist im Wettbewerb alles offen: Ali Abbasis „The Apprentice“ über Donald Trump ist da etwa noch zu sehen und „Der Samen der Heiligen Feige“ von Mohammed Rasulof, der erst vor wenigen Tagen aus dem Iran geflohen ist.

Die Preise werden am 25. Mai vergeben.

Gesundheit

Die große Covid-19-Pandemie ist zwar vorbei, doch SARS-CoV-2 ist mit einer höheren Sterblichkeit bei schwerem Krankheitsverlauf weiterhin gefährlicher als die saisonale Influenza.

Das haben jetzt US-Wissenschafterinnen und -Wissenschafter in einer epidemiologischen Vergleichsstudie mit Daten aus der Krankenversicherung ehemaliger US-Heeresangehöriger herausgefunden.

Viermal höheres Sterberisiko

„Im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie war das Sterberisiko für Menschen, die wegen SARS-CoV-2 ins Spital kamen deutlich höher als für Personen, welche wegen einer saisonalen Influenza hospitalisiert werden mussten“, schrieben Yan Xie und seine Co-Autoren vom St. Louis Health Care System (US-Bundesstaat Missouri).

Zwischen 1. Februar und 17. Juni 2020 hatten die Forschenden eine viermal höhere Mortalität unter rund 3.600 Covid-19-Kranken mit schwerem Krankheitsverlauf als in einer Gruppe von fast 13.000 Influenza-Patienten aus den Jahren 2017 bis 2019 registriert.

Unterschiede mittlerweile geringer

Die Unterschiede sind zwar mittlerweile geringer geworden, doch sie blieben offenbar zumindest teilweise erhalten. Yan Xie: „Im Herbst und im Winter 2022/2023 hatten Menschen, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus kamen eine um 60 Prozent höhere Mortalität als Spitalpatientinnen und -patienten mit schwerer saisonaler Influenza.“

In der Patientengruppe mit schwerem Verlauf und notwendiger Spitalsaufnahme starben binnen 30 Tagen 5,7 Prozent. In der Vergleichsgruppe der Influenzapatienten lag die Mortalität bei 3,04 Prozent. Bei statistischem Ausgleich verschiedener Charakteristika der beiden Probandengruppen ergab sich noch immer eine um 35 Prozent erhöhte Sterblichkeit durch Covid-19 im Vergleich zur Influenza.

Panorama

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat mit seiner Raumfahrtfirma Blue Origin weitere sechs Menschen für einen Kurztrip ins All geschickt. Es war bereits der siebente bemannte Start des weitgehend automatisierten Raketensystems „New Shepard“, wie Blue Origin mitteilte.

Die Passagiere hoben gestern Vormittag (Ortszeit) vom Westen des US-Bundesstaats Texas aus ab. Während des Fluges trennte sich die Kapsel von der Rakete, erreichte zeitweise mit Schwerelosigkeit eine Höhe von rund 100 Kilometern über der Erde und landete dann mit Hilfe von Fallschirmen wieder.

Zehnminütiger Kurztrip ins All

Jeff Bezos hat mit seiner Raumfahrtfirma Blue Origin sechs Menschen für einen Kurztrip ins All geschickt, darunter war auch der 90-jährige Ed Dwight. Er war in den 1960er Jahren der erste Afroamerikaner, der eine Astronautenausbildung durchlief, es bis heute aber nicht ins Weltall schaffte.

Diesmal waren fünf Männer und eine Frau an Bord, darunter der französische Unternehmer und Brauereibesitzer Sylvain Chiron (52) und der 90-jährige Amerikaner Ed Dwight.

Der frühere Air-Force-Pilot Dwight war in den 1960er Jahren der erste Afroamerikaner, der damals eine Astronautenausbildung durchlief, am Ende aber nicht für Weltraumflüge der NASA ausgewählt wurde. Zuletzt hatte das Unternehmen Blue Origin im August 2022 sechs Weltraumtouristen ins All befördert.